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„Du musst den Teig beobachten: Er ist etwas Lebendiges, Fragiles.“ Wenn Christophe Vasseur vom Prozess des Brotbackens berichtet, leuchten sofort seine Augen. Der engagierte Mini-Bio-Bäcker aus Paris („Wir müssen den Jungen wieder das Schmecken beibringen!“) betont in Harald Friedls ausgesprochen sinnlichem Dokumentarfilm Brot immer wieder die Einzigartigkeit jenes Ur-Lebensmittels, dessen beeindruckende und insgesamt über 11.000-jährige Geschichte bereits von Archäologen und Historikern gut erforscht ist und täglich die halbe Welt versorgt.

Ob im Familienbetrieb an der Ecke, im Supermarkt, an der Tankstelle, im Flugzeug oder in der Bahn, ja sogar im Urlaub: Brot ist sowohl als Genussmittel wie Energielieferant gerade in Europa so populär und omnipräsent wie kaum ein anderes Lebensmittel. Dabei könnte das Gefälle zwischen Masse und Klasse, Billigbrot oder Biobäckerware inzwischen kaum größer sein.

Vieles, wovon Harald Friedl in Brot erzählt, ist zwar inhaltlich nicht wirklich neu, wurde aber selten so elegant wie erhellend in Szene gesetzt und reiht sich damit nahtlos in einer Reihe österreichischer Dokumentarfilme aus der jüngeren Vergangenheit ein, denen spielerisch der Spagat zwischen Liebe zum Objekt und Härte in der Sache für ein breiteres Publikum gelang, ohne dafür biedere Moralkeulen schwingen zu müssen.

Während beispielsweise 32.000 Brötchen in der Stunde im Großbackbetrieb „Harry-Brot“ aus dem Backofen rollen und dessen Geschäftsführer, Hans-Jochen Holthausen, sachlich-nüchtern von den eigenen „first-mover“-Erfolgen als größter Sandwichproduzent des Landes spricht, wird bei der Familie Öfferl im niederösterreichischen 885-Seelen-Örtchen Gaubitsch weiterhin jeden Tag jeder einzelne Laib Brot mit der Hand bearbeitet, ehe er ohne künstliche Zusätze aus den „Sackerln“ hinter dem Verkaufstresen landet.

Nachdem die kleine unabhängige Bäckerei vor 20 Jahren als konventioneller Handwerksbetrieb gegenüber der steigenden Supermarktware vor dem finanziellen Ruin stand, änderte der Juniorchef Georg Öfferl die hausinterne Firmenagenda radikal-konsequent – und mit Erfolg: Hier wird ausschließlich Bio-Ware produziert, nach alten Rezepten und mit extrem viel Zeit und handwerklicher Hingabe, was die zahlende Kundschaft im Weinviertel jederzeit honoriert.

Brotbacken ist für die Öfferls eben nichts weniger als ein „Wunder“, das einerseits nur aus wenigen Zutaten besteht, aber andererseits für die Mitarbeiter des Hauses täglich einen ganz besonderen Zauber in die mehlige Backstube bringt, weil alles perfekt sein muss, damit das Brot später „geil“ schmeckt – und zugleich jeden Tag anders.

Helmut Friedls angenehm entschleunigte Dokumentarfilmstudie zum Thema Brot 2.0 lebt in erster Linie von ihren sozialpolitischen Gegensätzen und weniger von klassischen Foodporn-Elementen. Denn egal ob „Preback“-Pioniere wie Holthausen („Bei mir war immer Wachstum, Wachstum, Wachstum das Ziel“) oder überzeugte Bio-Handwerker wie die Öffels („Bio ist halt eine Grundsatzentscheidung“): Jeder der einfühlsam porträtierten O-Ton-Geber, die von Helmut Wimmers präziser Bildgestaltung nie bloßgestellt werden, will mit seiner Methode im Grunde nur das Beste aus seinen Möglichkeiten machen. Wenngleich mit völlig konträren Ansätzen in punkto Nachhaltigkeit, Wirtschaftswachstum und Genussphilosophie, was Friedls Regie auf mannigfaltige Weise und nicht ohne Sinn für Humor bis zum Ende hin fein herausarbeitet.

Zwischen exotischen Backmessenbesuchen, sinnlichen Aromaproben, teuflischen Enzymmischungen und Sci-Fi-Fabrikationsmodellen sowie der bizarren Suche nach dem richtigen Rezept für das Brot auf dem Mars, erläutert Friedls Film die komplexen Zusammenhänge zwischen Ökologie und Arbeit, Gesundheit und Geschmack oder Politik und Konsum auf durchgängig spannende Weise.

Das reicht vom Kampf einzelner EU-Abgeordneter und Ökobauern gegen Pestizide und Weichmacher in der „Muttererde“ wie im Supermarkt-Toastbrot, bis hin zu den speziellen, kostengünstigen und imitierten Sauerteigaromen aus aller Welt, die andere wiederum über den Klee loben und gleichzeitig Milliardenumsätze damit generieren. Und spätestens da vergeht jedem wachsamen Konsumenten der Geschmack. (kino-zeit.de)

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Der Film erzählt die Liebesgeschichte zwischen Clara Wieck (Nastassja Kinski) und Robert Schumann (Herbert Grönemeyer), aber auch die Geschichte der Hassliebe zwischen Schumann und Friedrich Wieck (Rolf Hoppe), dem Vater Claras, der seiner Tochter in mehr als väterlicher Liebe verbinden ist. Indem er ihre Karriere betreibt, will er sich selbst als Künstler verwirklichen. Was wäre Wieck ohne Clara? Was würde aus Schumann ohne sie? Eine Leidenschaft haben alle drei: die Musik. Der Kampf, den die beiden Männer um Clara führen, ist zugleich ein Kampf verschiedener Kunst- und Lebensstile, ein Kampf der Generationen. Schumanns voreheliches Leben, seine wechselnden Liebschaften, seine exzessiven Klavierübungen, die bis zur Selbstverstümmelung führen, seine frühe, manisch-fiebrige Musik stehen in krassem Kontrast zum traditionellen Virtuosentum, das Wieck mit seiner Tochter glänzend manifestiert.

Höhepunkt des Films ist der Prozess, der um Schumanns und Claras Eheerlaubnis geführt werden muss. Für Wieck bricht eine Welt zusammen, während Schumann Clara gewinnt. Seine „Frühlingssinfonie“ ist Ausdruck seiner Liebe, seiner Leidenschaften für Clara und Ausdruck eines nach vielen Rückschlägen errungen Sieges. Doch es ist lediglich ein Sieg auf Zeit.

Das Drehbuch dieses poetischen Films basiert auf authentischen Quellen und hält sich streng an die historischen Gegebenheiten. Mit der hochkarätigen Besetzung von Herbert Grönemeyer, Rolf Hoppe und Nastassja Kinski vermag Regisseur Peter Schamoni dem heutigen Zuschauer das Leben, Denken und die Musik der vergangenen Zeit der Romantik nahe zu bringen. Dabei zollt der Film der großen Begabung Clara Schumann seinen Respekt. Als berühmte Musikerin sorgte sie für die Veröffentlichung und den Erfolg der Werke ihres Mannes. Als Schamoni seinen Film 1982 an Originalschauplätzen realisierte, galt diese deutsch-deutsche Zusammenarbeit als eine kleine Kulturrevolution.

Peter Schamonis Meisterwerk brachte unter anderem den Bundesfilmpreis für Nastassja Kinski in Gold, den Bayerischer Filmpreis für Regie sowie verschiedene internationale Filmpreise und ist auch heute noch ein sinnliches Vergnügen über Musik, Leidenschaften und die Liebe. (kino-zeit.de)

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Spanien 1993: Nach dem Tod ihrer Mutter muss die sechsjährige Frida (Laia Artigas) zu ihrer Tante und ihrem Onkel aufs Land ziehen. Mit gebrochenem Herzen sieht sie zu, wie alle Möbel aus der alten Wohnung in Lieferwagen verstaut werden und ihre einzigen Freunde zum Abschied noch ein Stück winkend mit dem Auto mitlaufen, in dem sie zu den Verwandten transportiert wird. Obwohl sich diese liebevoll um sie kümmern, fühlt sich Frida ohne Anschluss und fernab ihrer Heimat allein und verlassen, der erste Sommer bei ihrer neuen, alten Familie ist für das Mädchen extrem problematisch. Alle stehen vor der Herausforderung, sich Schritt für Schritt näherzukommen. Erst als sich Frida mit ihrer Cousine Anna (Paula Robles) anfreundet und die beiden praktisch unzertrennlich werden, scheint sie langsam mit ihrer Situation klarzukommen. Doch auch nach der Eingewöhnungsphase hat das eigentlich lebenslustige Kind immer wieder mit tiefer Trauer zu kämpfen… (Filmstarts.de)

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Die zwölfjährige Sue (Ruby M. Lichtenberg) liebt Superhelden über alles. Daher macht das hochintelligente Mädchen in seiner Freizeit auch nichts lieber, als Superheldencomics zu verschlingen und gemeinsam mit ihrem Vater Christoph (Luc Schiltz) von einer Karriere als Heldin zu träumen. Mit den anderen Mädchen in ihrem Alter kann sie hingegen nicht so viel anfangen, auch an der Clique rund um die Anführerin Eileen (Lotte Tscharntke) zeigt sie keinerlei Interesse. Da kommt Sue eines Tages im Labor ihrer Mutter Maria (Victoria Mayer), einer renommierten Wissenschaftlerin, in Kontakt mit einer geheimnisvollen Flüssigkeit und kann sich fortan unsichtbar machen. Zunächst ist Sue natürlich hellauf begeistert, doch schnell gerät sie aufgrund ihrer neuen Fähigkeit in Gefahr, bis plötzlich sogar ihre Mutter entführt wird! Mit Hilfe ihrer Mitschüler App (Anna Shirin Habedank) und Tobi (Lui Eckardt) nimmt sie die Verfolgung der Entführer auf… (Filmstarts.de)

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Die Binnenhandlung dieses expressionistischen Stummfilmklassikers erzählt die Geschichte des Dr. Caligari, der mit Hilfe eines Somnambulen namens Cesare eine kleine norddeutsche Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Tagsüber präsentiert Caligari den an einer merkwürdigen, tranceartigen Krankheit leidenden Cesare auf dem Jahrmarkt. Dort sagt der hochgewachsene, dürre und blasse Somnambule den Schaulustigen die Zukunft voraus.
Des Nachts aber schleicht dieser Sklave Caligaris durch die Stadt und begeht unter dem Einfluss seines Herrn furchtbare Morde. Als eines Nachts ein junger Mann ermordet wird, dem Cesare den nahen Tod prophezeit hatte, ahnt Francis, ein Freund des Toten, dass Dr. Caligari mit der Sache zu tun hat.

Als Francis′ Freundin Jane von Cesare entführt wird, wird der Verdacht zur Gewissheit. Eine aufgebrachte Menge macht sich auf die Jagd nach dem flüchtenden Doktor. In einem Irrenhaus scheint Francis den Schausteller in die Enge getrieben zu haben, da muss er eine furchtbare Entdeckung machen: Der wahnsinnige Dr. Caligari ist der Direktor der Anstalt … Die Rahmenhandlung schafft die Doppelbödigkeit des Films: Denn Francis, der die Geschichte von Dr. Caligari erzählte, ist selbst Insasse der Nervenheilanstalt. (Filmportal.de)

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Alexandre Guérin (Melvil Poupaud) lebt mitsamt Frau und Kindern in Lyon. Mit den tragischen Ereignissen aus seiner Kindheit hat er soweit abgeschlossen – bis er eines Tages erfährt, dass eben jener Priester, der ihn zu seiner Pfadfinderzeit missbraucht hat, Jahrzehnte später immer noch mit Kindern arbeitet und so billigend in Kauf genommen wird, dass er sich weiterhin an seinen Schützlingen vergeht. Also beschließt Alexandre, sein Schweigen zu brechen und sich für die Sicherheit der unschuldigen Kinder einzusetzen. Er schließt sich mit François (Denis Ménochet) und Emmanuel (Swann Arlaud) zusammen, die ähnliche Erfahrungen wie er selbst machten und das Treiben des Priesters ebenfalls nicht weiter hinnehmen wollen. Gemeinsam treten sie für die potentiellen Missbrauchsopfer ein, die es aufgrund von Angst und Scham meist nicht aus eigener Kraft schaffen, sich den Fängen ihrer Peiniger zu entziehen. (Filmstarts.de)

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Chloé (Marine Vacth) ist 25 Jahre alt und arbeitete lange Zeit als Model, nun ist sie allerdings weitgehend erfolglos auf Jobsuche. Diese problematische berufliche Situation glaubt sie auch als Grund für die andauernden Magenschmerzen ausgemacht zu haben, die sie nun schon seit längerer Zeit quälen. Um die ihrer Meinung nach durch psychische Probleme verursachten Beschwerden loszuwerden, beginnt sie eine Therapie bei Paul (Jérémie Renier). Nach nur wenigen Sitzungen beenden er und Chloé jedoch die Behandlung, denn sie haben sich ineinander verliebt und werden schließlich auch ein Paar. Damit sind Chloés Probleme erst einmal Geschichte – bis sie eines Tages entdeckt, dass Paul etwas vor ihr verheimlicht. Schnell stellt sie fest, dass Paul einen Zwillingsbruder namens Louis (ebenfalls Jérémie Renier) hat, der vom Charakter komplett anders ist als Paul, aber ebenfalls als Psychotherapeut arbeitet. Sie beginnt, sich auch mit Louis zu treffen… (Filmstarts.de)

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Frantz (Anton von Lucke) ist als Soldat in den Ersten Weltkrieg gezogen und nicht mehr lebendig von dort zurückgekehrt. Besonders Anna (Paula Beer) hat schwer mit diesem Verlust zu kämpfen. In dem kleinen Dorf in Deutschland, in dem sie lebt, besucht sie jeden Tag im Angedenken an ihren geliebten Verlobten dessen Grab, in dem Wissen, dass Franz in Frankreich getötet wurde.

Eines Tages gesellt sich jedoch ein Fremder zu Anna und sucht ebenfalls Frantz‘ letzte Ruhestätte auf: Es ist der geheimnisvolle junge Franzose Adrien (Pierre Niney). Sein plötzliches Auftauchen sorgt in Annas Heimatdorf für Aufsehen und unvorhersehbare Reaktionen. Schließlich haben die Deutschen den Krieg gegen Frankreich verloren. Was will der unbekannte Franzose also hier? Kann es am Ende sein, dass die beiden Feinde unterschiedlicher Nationen entgegen aller Wahrscheinlchkeit eine Freundschaft verband? 

Frantz ist ein Remake des Film Der Mann, den sein Gewissen trieb (OT: Broken Lullaby) von Ernst Lubitsch aus dem Jahr 1932. (ES) (moviepilot.de)

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Laura (Isild Le Besco) stirbt in jungen Jahren an einer tragischen Krankheit und hinterlässt eine kleine Tochter namens Lucie und ihren am Boden zerstörten Ehemann David (Romain Duris). Lauras bestürzte beste Freundin Claire (Anaïs Demoustier) macht es sich daraufhin zur Aufgabe, dem Witwer in der Trauerphase beizustehen und ihn auch bei seinen Vaterpflichten tatkräftig zu unterstützen. David selbst hingegen versucht, die plötzliche Abwesenheit von Lucies Mutter zu kompensieren, indem er seine feminine Seiten entfaltet, die er sein Leben lang vor der Außenwelt versteckt gehalten hatte. Als Claire diesen plötzlichen inneren wie äußeren Wandel Davids mitbekommt, ist sie zuerst schockiert. Doch ihr wachsendes Interesse an seinem Geheimnis lässt die neue Situation bald immer vertrauter werden… (Filmstarts.de)

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Im Sommerurlaub, wenige Tage vor ihrem 17. Geburtstag, schläft die hübsche Isabelle (Marine Vacth) das erste Mal mit einem Jungen. Für viele Mädchen ein großes Ereignis, lässt sie diese Nacht jedoch völlig kalt. Dennoch erkennt sie die Möglichkeiten, die der Austausch körperlicher Zärtlichkeiten ihr bietet: Mit Beginn des Schuljahres verabredet sie sich mit meist älteren Männern, die sie für Sex bezahlen. 300 Euro pro Nacht lassen es sich die Männer kosten. Während Isabelle an immer mehr Geld kommt, ahnen weder Eltern noch Freunde etwas von ihrem Doppelleben. Nach einem tragischen Zwischenfall kann sie ihr Geheimnis jedoch nicht mehr verbergen und ihre Nachmittagsbeschäftigung fliegt auf. Da Isabelle selbst nicht dazu Stellung bezieht, sondern beharrlich schweigt, ergeht sich ihre Mutter (Géraldine Pailhas) vornehmlich in Selbstvorwürfen. (Filmstarts.de)

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